DAS
SEHEN
Sehen ist einer der wichtigsten Sinne des Menschen. Es ermöglicht uns, unsere Umwelt wahrzunehmen, Farben, Formen, Bewegungen und Licht zu erkennen und Gefahren schnell zu bemerken.

Die Funktion
des Auges

Das Auge kann sich in alle Richtungen drehen, weil es in der Augenhöhle von sechs Muskeln bewegt wird. Das Augenlid sorgt mit jedem Lidschlag dafür, dass sich der Tränenfilm, der aus den Tränendrüsen fließt, gleichmäßig verteilt.
Das Auge kann sich in alle Richtungen drehen, weil es in der Augenhöhle von sechs Muskeln bewegt wird. Das Augenlid sorgt mit jedem Lidschlag dafür, dass sich der Tränenfilm, der aus den Tränendrüsen fließt, gleichmäßig verteilt.
Diese formt die Öffnung der Pupille, hinter der die Linse sitzt. Der Ziliarmuskel sorgt dafür, dass sich die Linse derart krümmen kann, dass die einfallenden Lichtstrahlen auf der Netzhaut ein scharfes Bild erzeugen (Brechkraft).
Vor eindringenden Keimen schützt die Bindehaut den Augapfel. Er besteht aus drei Schichten: der festen Lederhaut, in deren Ausschnitt sich die durchsichtige Hornhaut wie ein Uhrglas einpasst, der Aderhaut und der Netzhaut, die vom Augenhintergrund bis zur Regenbogenhaut (Iris) reicht.
Die beiden Kammern zwischen Hornhaut und Iris regeln den Innendruck im gallertartigen Glaskörper. Die Sehzellen nehmen das Bild der Umgebung auf: in der Dämmerung grau, bei Tageslicht farbig, und leiten es über den Sehnerv zum Gehirn. Dieses koordiniert die Bilder der beiden Augen zu einem räumlichen Seheindruck. Der Lichteinfall auf der Netzhaut bestimmt den körpereigenen Tagesrhythmus mit und beeinflusst die Stimmung.
Diese formt die Öffnung der Pupille, hinter der die Linse sitzt. Der Ziliarmuskel sorgt dafür, dass sich die Linse derart krümmen kann, dass die einfallenden Lichtstrahlen auf der Netzhaut ein scharfes Bild erzeugen (Brechkraft).
Vor eindringenden Keimen schützt die Bindehaut den Augapfel. Er besteht aus drei Schichten: der festen Lederhaut, in deren Ausschnitt sich die durchsichtige Hornhaut wie ein Uhrglas einpasst, der Aderhaut und der Netzhaut, die vom Augenhintergrund bis zur Regenbogenhaut (Iris) reicht.
Die beiden Kammern zwischen Hornhaut und Iris regeln den Innendruck im gallertartigen Glaskörper. Die Sehzellen nehmen das Bild der Umgebung auf: in der Dämmerung grau, bei Tageslicht farbig, und leiten es über den Sehnerv zum Gehirn. Dieses koordiniert die Bilder der beiden Augen zu einem räumlichen Seheindruck. Der Lichteinfall auf der Netzhaut bestimmt den körpereigenen Tagesrhythmus mit und beeinflusst die Stimmung.
Der Ablauf
des Sehens
Hornhaut (Cornea)
Die Hornhaut ist die durchsichtige, äußere Schicht des Auges. Hier tritt das Licht zuerst ein. Sie ist gewölbt und hat eine starke Brechkraft und sie sorgt dafür, dass das Licht gebündelt weiter ins Auge geleitet wird.

Hinter der Hornhaut liegt die vordere Augenkammer, die mit einer klaren Flüssigkeit, dem Kammerwasser, gefüllt ist. Dieses nährt die Hornhaut und die Linse, hält das Auge stabil und transparent.
Pupille und Iris
Die Iris ist der farbige Teil des Auges. In ihrer Mitte befindet sich die Pupille – die schwarze Öffnung, durch die das Licht ins Auge gelangt. Die Iris kann sich je nach Lichtmenge zusammenziehen oder erweitern. So wird geregelt, wie viel Licht weiter zur Linse gelangt.
Glaskörper (Corpus vitreum)
Der Glaskörper ist eine klare, gelartige Masse, die den gesamten Raum zwischen Linse und Netzhaut ausfüllt. Er verleiht dem Auge seine Form und leitet das Licht ungehindert bis zur Netzhaut weiter.
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In die Augen schauen wir einem Menschen, wenn wir ihn kennen lernen wollen. Die Augen sind der »Spiegel der Seele« und unser »Fenster zur Welt«.
Das Auge arbeitet im Einklang mit und abhängig vom ganzen Menschen.
Sehleistung
Die Sehleistung – auch Sehschärfe genannt – beschreibt die Fähigkeit des Auges, zwei Punkte als getrennt wahrzunehmen. Sie ist ein Maß dafür, wie fein Details erkannt werden können, und wird häufig in Untersuchungen verwendet, um die Qualität des Sehens zu beurteilen.Anders gesagt: Je höher die Sehleistung, desto besser kann eine Person kleine Strukturen oder feine Unterschiede in der Umwelt wahrnehmen.Sie umfasst verschiedene Teilaspekte des Sehens: Das Kontrastsehen, Farbsehen, Bewegungssehen und Räumliches Sehen.
Die Sehschärfe (Visus) gibt an, wie klein ein Objekt noch erkannt bzw. zwei Punkte voneinander unterschieden werden können. Sie hängt vor allem von der Netzhaut, der Linsenfunktion, der Hornhautkrümmung und der Verarbeitung im Gehirn ab.Am Ort des schärfsten Sehens, der sogenannten Fovea centralis (Zentrum des gelben Flecks, auch Makula genannt) ist die Dichte der Zapfenzellen besonders hoch. Dort erreichen Menschen mit gesunden Augen die höchste mögliche Sehschärfe.
Wie wir sehen
Gegenstände werden durch das Augeninnere gebrochen und gespiegelt auf der Netzhaut abgebildet. Dort liegen auf der Rückseite 126 Mio. Photorezeptoren, welche das Licht in auswertbare Informationen umwandeln und an unser Gehirn richtig herum weitergeleitet werden.
Das Licht kommt durch das Auge hindurch bis es zu den Photorezeptoren angelangt. Dort werden elektrische Impulse ausgelöst
Diese Impulse wandern dann wiederum über verschiedene Zellenarten zum Sehnerv, welcher dann letztendlich das Bild zur Sehrinde bringt.
Unter Anderem existieren die sogenannten “Horizontalzellen”, welche für eine Verbindung zu den Photorezeptoren sorgen und die die elektrischen Impulse verstärkt oder hemmt. So nehmen wir Kontraste wahr.
ZAPFEN
Auf der Netzhaut liegen etwa 6 Mio. Zapfen. Diese sind für das Farbsehen und Scharfsehen verantwortlich und benötigen dafür eine gewisse Lichtmenge.Deshalb sehen wir in der Dunkelheit nur in schwarz weiß, weil hierfür die Zapfen nicht mehr ausreichen.

Es existieren drei verschiedene Arten von Zapfen: Die S-Zapfen für blaue FarbeDie M-Zapfen für grüne FarbeDie L-Zapfen für rote FarbeTrotz diesen drei Zapfenarten können wir jedoch viele Millionen verschiedene Farben wahrnehmen.
STÄBCHEN
Es gibt insgesamt 120 Mio. Stäbchen auf unserer Netzhaut.Davon jedoch nur eine Sorte. Aus diesem Grund werden keine Farben, sondern nur Schwarz, Weiß und Helle oder Dunkle Töne aufgenommen.

Dafür benötigen aber die Stäbchen weniger Licht um elektrische Impulse an das Gehirn zu senden, was das Sehen aber wiederum weniger scharf macht.
Das Auge während
des Tages
Das Auge ist ein Hochleistungsorgan, das jeden Tag unzählige Aufgaben bewältigt: Sehen in verschiedenen Entfernungen, Anpassen an wechselnde Lichtverhältnisse, Schutz vor Austrocknung und Regeneration im Schlaf.
Obwohl wir uns seiner Arbeit kaum bewusst sind, sorgt es ununterbrochen dafür, dass wir die Welt klar und farbig erleben können.

Aufwachen und Licht empfangen

Mit den ersten Sonnenstrahlen beginnt das Auge seine tägliche Arbeit. Die Pupillen verengen sich reflexartig, um die Helligkeit zu regulieren, während die Lidränder sich sanft öffnen. Die Hornhaut, die über Nacht durch die geschlossenen Lider befeuchtet blieb, stellt sich wieder auf den offenen Zustand ein. Tränendrüsen produzieren einen dünnen Film, der das Auge schützt und reinigt.
Die Lichtstrahlen treffen nun auf die Hornhaut, passieren die Pupille, werden von der Linse gebündelt und präzise auf der Netzhaut abgebildet. Das Sehsystem fährt hoch – Millionen von Sehzellen in der Netzhaut beginnen sofort, Lichtsignale in elektrische Impulse umzuwandeln.

Fokussieren, Anpassen, Sehen

Im Laufe des Vormittags meistert das Auge ständig neue Aufgaben: Beim Lesen fokussiert die Linse auf kurze Distanzen (Nahakkommodation). Beim Blick aus dem Fenster stellt sie sich blitzschnell auf weite Entfernungen ein.
Der Ziliarmuskel verändert dabei die Form der Linse permanent, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen.
Die Augenlider blinzeln etwa 10–15 Mal pro Minute, um die Hornhaut feucht zu halten und kleine Staubpartikel auszuspülen. Die Netzhaut verarbeitet fortlaufend Millionen Lichtreize und sendet Daten in Hochgeschwindigkeit an das Gehirn.

Schutz und Regeneration

Zur Mittagszeit erreicht das Umgebungslicht oft seine größte Intensität. Die Iris zieht sich zusammen, um die Pupille zu verkleinern und die Netzhaut vor Überbelichtung zu schützen.
Gleichzeitig sorgt der Tränenfilm weiterhin für die notwendige Befeuchtung und schützt vor dem Austrocknen, besonders bei Aktivitäten am Bildschirm oder draußen im Wind.

Leistungsfähigkeit erhalten

Am Nachmittag, wenn die Konzentration nachlässt, beginnt auch das Auge erste Ermüdungserscheinungen zu zeigen: Die Blinzelfrequenz nimmt oft unbewusst ab (besonders bei Bildschirmarbeit). Die Augenmuskulatur kann verspannen, wenn der Blick zu lange auf kurze Distanzen fixiert ist.
Ein kurzer Blick in die Ferne oder bewusstes Blinzeln helfen dem Auge, entspannt und leistungsfähig zu bleiben.

Anpassung an Dämmerung & Dunkelheit

Mit dem Sonnenuntergang stellt sich das Auge auf die veränderten Lichtverhältnisse ein.Die Pupille weitet sich (Mydriasis), um mehr Licht hereinzulassen. Die Stäbchenzellen in der Netzhaut übernehmen zunehmend die Arbeit und ermöglichen das Sehen bei wenig Licht (Skotopisches Sehen).
Farben verschwimmen langsam, die Welt wird grauer – typisch für das Nachtsehen.

Ruhe und Reparatur

Während des Schlafs erholt sich das Auge: Die geschlossenen Lider schützen vor Austrocknung und äußeren Reizen. Die Tränenflüssigkeit versorgt die Hornhaut weiterhin mit Nährstoffen. In der Netzhaut finden Reparatur- und Reinigungsprozesse statt: Abfallstoffe werden abgebaut, geschädigte Moleküle repariert oder ersetzt.
Diese nächtlichen Erholungsprozesse sind essenziell, damit das Auge am nächsten Tag wieder volle Leistung bringen kann.
Mythos vs. Fakt
Man sieht nichts
im völligen Dunkeln.
Die meisten Menschen können sich nach ca. 20–30 Minuten Dunkeladaption anpassen, dank der Stäbchenzellen in der Netzhaut. Total dunkel ist es fast nie, und das Auge reagiert selbst auf kleinste Lichtreize.
Karotten verbessern die Sehkraft deutlich.
Bildschirme machen blind.
Kontaktlinsen können hinter das Auge rutschen.
Karotten enthalten Vitamin A, das wichtig für die Netzhaut ist, aber sie machen deine Augen nicht überdurchschnittlich scharf.
Nein, aber lange Bildschirmzeiten belasten die Augen: trockene Augen, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen (Digital Eye Strain). Es ist reversibel – regelmäßige Pausen und Blinzeln helfen!
Das ist anatomisch unmöglich. Die Bindehaut bildet eine geschlossene Tasche – eine Linse kann höchstens verrutschen, aber nie „verschwinden“ hinter dem Auge.